Kinderernährung
Essen Kinder wirklich so anders?
Kim: Heute greifen wir mal ein Thema auf, auf das ich durch unseren letzten Internetbeitrag „Kleinkindkisten“ aufmerksam geworden bin, denn da ging es um die Ernährung von Kleinkindern.
Da ich selbst keine Kinder habe, habe ich mich mit diesem Thema eigentlich nie beschäftigt. Wie geht es euch dabei, seid Ihr mittendrin im Thema „Kochen für Kinder, bereits wieder raus oder geht Ihr es bald an? Ich werde mal unsere Ernährungsberaterin Michaela fragen. Von der weiß ich, dass sie selbst Mutter zweier Töchter ist und viele Kochkurse mit Kindern veranstaltet.
Wenn ihr auch etwas dazu beitragen möchtet oder Fragen habt, dann schreibt uns auf jeden Fall eine Nachricht oder hinterlasst einen Kommentar.
In dem Sinne: Hallo Michaela, schön, dass du Zeit hast. Sag mal, essen Kinder wirklich anders als Erwachsene?
Michaela: Ja, eine interessante Frage, spielst du auf ein bestimmtes Alter an? Das Babys erst einmal entweder gestillt werden oder das Fläschchen bekommen ist ja klar, dann geht es weiter mit Milchbreien und Obstbreien, nämlich dann, wenn aus dem Säugling der sogenannte „Löffling“ wird. Spannend wird es dann, wenn aus den Babys Kleinkinder werden, nämlich so ungefähr mit einem Jahr.
Kim: Löffling, den Ausdruck kenne ich gar nicht 😊, aber klar, kann ich mir vorstellen. Ok, dann sprechen wir heute über die Ernährung von Kleinkindern.
Michaela: Ja, wenn die Kinder dann so ein Jahr alt sind, können sie langsam am Familienessen teilnehmen, aber natürlich sind dabei ein paar Dinge zu beachten.
Kim: Was wäre das denn?
Michaela: Auf jeden Fall dürfen die Speisen noch nicht so gewürzt sein. Die kleinen Nieren vertragen noch nicht viel Salz und scharfes Essen mögen auch die allerwenigsten Kinder. Also einfach bei Zubereiten der Mahlzeit sparsam würzen und die Großen würzen einfach am Tisch nach. Du musst nicht ständig nur Essen kochen, bei dem du meinst, dass es Kindern am besten schmeckt. Die Nahrungsaufnahme kann über Nudeln mit Tomatensauce und Kartoffelbrei weit hinaus gehen. Lass´ Kinder einfach selbst testen, was sie gern mögen – ausprobieren ist erstmal mit allen Sinnen erlaubt.
Kim: Echt, das hört sich ja erstmal gar nicht so schwer an.
Michaela: Nein, das ist es auch gar nicht – kleine Kinder dürfen mit Ausnahmen erst einmal alles probieren. Teste neue Lebensmittel einfach behutsam und in kleinen Mengen. Doch bedenke: Kinder benötigen für ihre körperliche und geistige Entwicklung, ihre Konzentrations- und Leistungsfähigkeit sowie für die Stärkung ihrer Immunabwehr eine optimale Versorgung mit allen Nährstoffen. Eine ausgewogene Ernährung ist in der Wachstumsphase von besonderer Bedeutung.
Daher bin ich auch verwundert, wenn ich auf Speisekarten von Restaurants als Kindergericht lesen: Chicken Nuggets mit Pommes, Fischstäbchenmit Pommes, usw. – Warum werden Kinder in Restaurants immer zu „Fastfoodjunkies“ herangezogen? Man kann doch eigentlich fast jedes Gericht als Kindervariante abwandeln.
Kim: Ja, da hast du Recht – gibt es denn etwas, auf das ich besonders achten muss? Mein Patenkind kommt in der nächsten Woche zu Besuch und ich als Bloggerin und Liebhaberin von gutem Essen, will natürlich alles richtig machen.
Michaela: Naja Kim, also ehrlich, wenn du für ihn kochst, kann es doch nur gut werden. 😊 Du musst einfach ein paar Dinge bedenken:
- Wenig Salz und nicht zu würzig
- Je natürlicher die Zutaten, desto besser ist es.
- Fleisch, dass sich schwer kauen lässt muss sehr klein geschnitten werden, oder einfach weglassen.
- Fisch mit Gräten geht nicht – wähle grätenfreien Fisch aus dem Filet und guck ‘trotzdem besser genau hin.
- Nüsse, Weintrauben und andere harte und runde Zutaten weglassen, da es nicht richtig gekaut wird und dann in die Luftröhre gelangen kann.
- Rohes Fleisch, Fisch oder Eier einfach auch weglassen – das Immunsystem ist noch nicht ausgereift und muss nicht auf die Probe gestellt werden.
- Versuche es zuckerarm, der Grundstein für Übergewicht wird oft bereits im frühen Kindesalter gelegt.
Kim: Ok, das bekomme ich alles hin.
Michaela: Und eine Sache ist mir auch noch sehr wichtig – wo immer es geht, greife auf Bioprodukte zurück und versuche es saisonal zu halten. Es gibt Lebensmittel, die sehr hoch belastet sind, sei es mit Pestiziden oder mit Nitraten, beides hat in Kindernahrung nichts zu suchen, ebenso wenig wie bei uns Erwachsenen. Aber Kinder können es ja nicht beeinflussen, was man ihnen vorsetzt und die Folgen von Pestiziden und Nitraten macht sich ja auch erst später bemerkbar.
Kim: Danke, meine Einkaufplanung bei der Gemüsekiste läuft bereits.
Michaela: Weißt du schon, was du kochen möchtest, und verrätst es auch schon?
Kim: Es wird wahrscheinlich ein Nudelauflauf mit Steckrübe und Porree, das Rezept habe ich auch auf meinem Blog und als Nachtisch mache ich Apfelmus mit Quark, hier werden ich nach unserem Gespräch nun die Nüsse als Topping weglassen und stattdessen lieber gepufften Quinoa oder Hirse darüber streuen.
Michaela: Hört sich perfekt an, ich wünsche euch viel Spaß!
Kim: Danke und danke, dass du Zeit für das Interview hattest!
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