Winterblues bekämpfen

Lebensmittel zum Stimmung aufhellen?

Ich freue mich sehr dar­über, dass ich Michaela von der Gemüsekiste für mei­nen Blog gewin­nen konnte und Dir so in kurzen Interviews, Einblick in bestimmte Themen verschaffen kann. Und Dir dadurch den Mehr­wert bie­ten kann, Dich mit Fra­gen an eine Exper­tin auf dem Gebiet Ernäh­rung zu wenden. Ich sel­ber habe Sie schon unzäh­lige Male bei The­men rund um Ernäh­rung auf­ge­sucht und fühle mich von ihr immer gut bera­ten. Oft muss man auf Ter­mine beim Arzt oder Spe­zia­lis­ten lange war­ten und hat dann nur kurz Zeit, um sich über sein Anlie­gen aus­zu­tau­schen. Hier möchte ich Dir daher mit die­ser Reihe die Mög­lich­keit bie­ten direkt mit einer Expertin in Kon­takt zu tre­ten, um Dir einen Rat ein­zu­ho­len. Bestimmt kann Sie, ich oder auch ein ande­rer Leser Dir in den Kom­men­ta­ren wei­ter­hel­fen. Lasst uns uns ver­net­zen und gegen­sei­tig wei­ter­hel­fen mit wert­vol­len Erfah­rungs­be­rich­ten oder Anre­gun­gen. Wenn Dir ein Thema beson­ders auf dem Her­zen liegt, schreib es gern in die Kom­men­tare, es wird dann wenn mög­lich in naher Zukunft von Michaela auf­ge­grif­fen wer­den. Ich freue mich auf alle Bei­träge und einen regen Aus­tausch - Deine Kim Liza

Kim Liza: Wir ken­nen es doch alle, wenn die dunkle Jah­res­zeit anbricht, es lang­sam käl­ter wird und sich alles eher nach Drin­nen ver­la­gert, wird einem schon mal das Gemüt schwer. Wir kön­nen es mit der skan­di­na­vi­schen Phi­lo­so­phie und Lebens­weise hal­ten und es uns so rich­tig „hyg­ge­lig“ zuhause machen. Mit Tee und Ker­zen ist aber nicht jedem gehol­fen. Da müs­sen wir „här­tere Geschütze“ auf­fah­ren und kön­nen sicher auch unse­ren Kör­per unter­stüt­zen, um gegen so ein „Blues Gefühl“ anzu­ge­hen. Das habe ich mal die Ernäh­rungs­be­ra­te­rin Michaela gefragt und bin mit ihr in ein sehr inter­es­san­tes Inter­view abgetaucht.

Hast du direkt eine Idee, wie wir in das Thema ein­stei­gen kön­nen Michaela?

Michaela: Ja, ich glaube es ist erst­mal wich­tig zu sagen, dass die Win­ter- oder Herbst­de­pres­sion, die wir hier so nett als „Herbst­blues“ beti­teln, eine Form der Depres­sion, die mit den Jah­res­zei­ten in Ver­bin­dung steht, ist. Betrof­fene erle­ben depres­sive Sym­ptome, ins­be­son­dere in den dunk­le­ren, käl­te­ren Mona­ten. Typi­sche Sym­ptome der Win­ter- oder Herbst­de­pres­sion sind Stim­mungs­tiefs, ein nied­ri­ges Ener­gie-Level, Schlaf­stö­run­gen, ver­mehr­tes Ver­lan­gen nach Koh­len­hy­dra­ten und sozia­ler Rückzug.

Kim Liza: Danke Michaela, ich denke da wer­den sich viele unse­rer Lese­rIn­nen direkt ange­spro­chen gefühlt haben. Denn ich denke zum Win­ter­be­ginn kämp­fen viele von uns gegen die berüch­tig­ten Win­ter­de­pres­sio­nen an. Aber keine Sorge, denn genau dage­gen wol­len wir jetzt gemein­sam Wege fin­den und die füh­ren viel­leicht direkt durch Eure Küche.

Jetzt gebe ich ein­fach mal das Wort an dich Michaela!

Michaela: Ja, beim Punkt Küche denke ich direkt daran, dass wir unsere Stim­mung schon posi­tiv beein­flus­sen kön­nen, wenn wir uns gemein­sam mit Freun­dIn­nen oder mit der Fami­lie in der Küche auf­hal­ten und zusam­men etwas gut duf­ten­des zube­rei­ten. Des Wei­te­ren bin ich über­zeugt davon, dass wir mit bestimm­ten Lebens­mit­teln unse­ren Kör­per ‚aus­trick­sen‘ kön­nen, uns bes­ser zu füh­len. Gene­rell kann ich nur emp­feh­len, sich selbst eine gute Mahl­zeit zuzu­be­rei­ten, ande­ren damit eine Freude zu machen und die­ser oft­mals medi­ta­ti­ven Tätig­keit nachzugehen.

Kim Liza: Stimmt, das merke ich auch immer. Wenn ich mir am Abend eine Freun­dIn ein­lade und wir ein Gericht zube­rei­ten, für das wir uns im Vor­feld gemein­sam ent­schie­den haben, stei­gert das meine Stim­mung unge­mein. Dazu noch gute Musik und die Wet­ter­lage und Kälte drau­ßen sind vergessen.

Du sprachst von Nähr­stof­fen, die etwas in unse­rem Kör­per bewir­ken kön­nen. Viel­leicht gehen wir direkt mal dar­auf ein?

Michaela: Gern! Mir fal­len da direkt einige mei­ner Lieb­lings-Pro­dukte ein, die auch im Win­ter hier bei uns regio­nal erzeugt wer­den. Diese kön­nen sowohl die Pro­duk­tion unse­rer Glücks­hor­mone im Gehirn ankur­beln als auch Mine­ra­lien und Nähr­stoffe erhö­hen die wesent­lich zur Stim­mungs­auf­hel­lung beitragen.

Süß­kar­tof­feln: An ers­ter Stelle sind da Süß­kar­tof­feln – ich weiß, dass Du per­sön­lich sie auch beson­ders magst Kim.

Kim Liza: Oh ja, vor allem seit wir sie nicht mehr aus Süd­ame­rika erhal­ten, son­dern direkt aus Isern­ha­gen von der Bio­land Gärt­ne­rei Rothen­feld bekom­men können.

Michaela: Stimmt das ist ein ech­ter Gewinn und ich möchte an der Stelle noch mal beto­nen, dass hier auch die Bio-Qua­li­tät eine wich­tige Rolle spielt, da sich auch die Che­mi­ka­lien auf unse­ren Kör­per aus­wir­ken können.

So – nun aber zu der Wir­kung der süßen Knolle – viel­leicht kannst Du im Anschluss an unser Inter­view noch ein paar pas­sende Rezepte unter die­sem Bei­trag ver­knüp­fen, Kim.

Süß­kar­tof­feln wei­sen beson­ders viele kom­plexe Koh­len­hy­drate auf und för­dern damit die Pro­duk­tion von Sero­to­nin im Gehirn. Die­ser soge­nannte „Wohl­fühl-Neu­ro­trans­mit­ter“ kann Gefühle von Wärme und inne­rer Zufrie­den­heit erzeugen.

Kim Liza: Wie groß­ar­tig, da finde ich sicher ein paar schöne Rezepte, die ich hier für unsere Leser­schaft ver­knüp­fen kann. Süß­kar­tof­fel sind neben Kür­bis­sen tat­säch­lich eines mei­ner liebs­ten Herbst- und Winter-Zutaten.

Aber was habe ich denn noch auf mei­ner Liste an Zuta­ten gegen Win­ter­blues? Ich habe da mal was von Zitrus­früch­ten gelesen.

Michaela: Ja, das ist nicht ganz fern! Zitrus­früchte wie Oran­gen, Cle­men­ti­nen, Man­da­ri­nen, Grape­fruits und Co. wei­sen einen hohen Vit­amin C Gehalt auf. Die­ser kann bewir­ken, dass sich die Sero­to­nin­werte erhö­hen. Eine saf­tige Zitrus­frucht zu genie­ßen kann also wie der kurze Genuss eines Son­nen­strahls wir­ken. So ist es aller­dings mit allen Vit­amin C rei­chen Lebens­mit­teln – ins­be­son­dere haben wir da den Kohl in der kal­ten Jah­res­zeit. Grün­kohl zum Bei­spiel soll­ten wir jetzt beson­ders viel genie­ßen. Und das mög­lichst nicht in der stark ein­ge­koch­ten Vari­ante, son­dern viel­mehr als Salat oder im Smoothie.

Kim Liza: Was ist denn mit Magne­sium, wo wir gerade bei Vit­ami­nen und Mine­ra­lien sind. Ich habe mich im Rah­men der Sport­ler­ernäh­rung mal mit Sup­ple­men­tie­rung befasst und meine zum Thema Magne­sium auch im Zusam­men­hang Stim­mung was zu erin­nern. Stimmt das?

Michaela: Das stimmt, Magne­sium spielt eine ent­schei­dende Rolle in der Regu­la­tion der Stim­mung. Meh­rere Stu­dien haben belegt, dass ein nied­ri­ger Magne­si­um­spie­gel mit Depres­sio­nen in Ver­bin­dung zu brin­gen ist. Daher kann viel grü­nes Blatt­ge­müse wie Spi­nat, Salat und Man­gold die men­tale Gesund­heit fördern.

Des Wei­te­ren sind Anti­oxidan­ten und Omega‑3 Fett­säu­ren in der Lage Ent­zün­dun­gen zu redu­zie­ren und die Gehirn­funk­tion zu unter­stüt­zen – bei­des wird eben­falls mit Depres­sio­nen in Ver­bin­dung gebracht. Es kann also hel­fen gele­gent­lich gute Fette, wie die aus der Wal­nuss zu genie­ßen. Und zu guter Letzt mein abso­lu­ter Lieb­ling: Kamille. Die Pflanzte ent­hält Ver­bin­dun­gen, die sich an die glei­chen Rezep­to­ren in unse­rem Gehirn setzt wie das Medi­ka­ment Valium. Damit kann die Kamille ent­span­nend wir­ken und Ängste lindern.

Kim Liza: Also hal­ten wir fest, gesunde Ernäh­rung kann und in gute Gesell­schaft brin­gen, unsere (Darm-)Gesundheit för­dern, die eben­falls dazu bei­trägt, dass wir uns men­tal gut füh­len und sogar Neu­ro­trans­mit­ter frei­set­zen die unsere Stim­mung erwie­sen verbessern.

Ich bin immer wie­der erstaunt, was bei unse­ren kur­zen Impuls-Inter­views für The­men auf­kom­men, mit denen ich nicht gerech­net habe. Wie immer kann in den Kom­men­ta­ren gern eine Dis­kus­sion statt­fin­den, so wie Fra­gen gestellt und Anre­gun­gen gege­ben wer­den. Damit bedanke ich mich wie immer bei Michaela für ihre Zeit und bei unse­ren Lese­rIn­nen für Ihr Interesse.

Michaela: Ich freue mich hier eine Plattform gefunden zu haben, auf der ich mit Dir in Kontakt treten kann. Hier erwarten Dich ein paar Themen rund um die Ernährung. Ich setzte mich gern mit verschiedenen Bereichen wie einer gesunde Ernährung bei Kindern, klimafreundlichem Kochen, Resteverwertung von Lebensmitteln und ganz vielen anderen Bereichen auseinander. Jeden Monat werde ich hier einen Beitrag mit Dir teilen und freue mich auf Dein Feedback. Zu mir: Ich bin zweifache Mutter und habe eine Ausbildung zur Ernährungsberaterin absolviert. Durch meine langjährige Arbeit in der Gemüsekiste ist gesunde Ernährung und der Umgang mit Lebensmitteln eine Selbstverständlichkeit für mich. Wenn es die Situation zulässt, gebe ich regelmäßig Kurse an Schulen und weiß daher auch wie insbesondere Kinder so ticken, was sie anspricht und welche Bedürfnisse sie in den unterschiedlichen Altersstufen haben.