Weg vom Fleisch

Wie werde ich VegetarierIn/VeganerIn?

Ich freue mich sehr dar­über, dass ich Michaela von der Gemüsekiste für mei­nen Blog gewin­nen konnte und Dir so in kurzen Interviews, Einblick in bestimmte Themen verschaffen kann. Und Dir dadurch den Mehr­wert bie­ten kann, Dich mit Fra­gen an eine Exper­tin auf dem Gebiet Ernäh­rung zu wenden. Ich sel­ber habe Sie schon unzäh­lige Male bei The­men rund um Ernäh­rung auf­ge­sucht und fühle mich von ihr immer gut bera­ten. Oft muss man auf Ter­mine beim Arzt oder Spe­zia­lis­ten lange war­ten und hat dann nur kurz Zeit, um sich über sein Anlie­gen aus­zu­tau­schen. Hier möchte ich Dir daher mit die­ser Reihe die Mög­lich­keit bie­ten direkt mit einer Expertin in Kon­takt zu tre­ten, um Dir einen Rat ein­zu­ho­len. Bestimmt kann Sie, ich oder auch ein ande­rer Leser Dir in den Kom­men­ta­ren wei­ter­hel­fen. Lasst uns uns ver­net­zen und gegen­sei­tig wei­ter­hel­fen mit wert­vol­len Erfah­rungs­be­rich­ten oder Anre­gun­gen. Wenn Dir ein Thema beson­ders auf dem Her­zen liegt, schreib es gern in die Kom­men­tare, es wird dann wenn mög­lich in naher Zukunft von Michaela auf­ge­grif­fen wer­den. Ich freue mich auf alle Bei­träge und einen regen Aus­tausch - Deine Kim Liza

Kim Liza:
Michaela, vie­len Dank, dass du dir heute Zeit für uns nimmst! Ich weiß, du bist Exper­tin auf dem Gebiet der pflanz­li­chen Ernäh­rung. Viele mei­ner Lese­rIn­nen fra­gen sich, wie man am bes­ten vom Fleisch weg­kommt. Was sind denn die ers­ten Schritte, wenn man sich für eine vege­ta­ri­sche oder vegane Ernäh­rung interessiert?

Michaela:
Gern gesche­hen, Kim Liza! Der erste Schritt ist oft der wich­tigste – und der muss nicht gleich radi­kal sein. Viele Men­schen ver­su­chen, ihre Ernäh­rung von heute auf mor­gen umzu­stel­len, aber das ist nicht immer nötig. Statt sofort alles zu ver­än­dern, könn­test du bei­spiels­weise mit „Meat­less Mon­day“ anfan­gen und an einem Tag der Woche bewusst auf Fleisch ver­zich­ten. So hast du die Mög­lich­keit, dich nach und nach an die neue Ernäh­rung zu gewöh­nen und neue Alter­na­ti­ven zu entdecken.

Kim Liza:
Das klingt nach einem guten Ein­stieg. Einige machen auch einen Fleisch­freien Monat wie den Vega­nu­ary. Manch­mal kom­men auch Fra­gen bei mir an, wo eigent­lich der Unter­schied zwi­schen vege­ta­risch und vegan bestehe. Und ob man gleich alles auf ein­mal ändern müsse oder auch eine schritt­weise Umstel­lung denk­bar wäre?

Michaela:
Das ist eine sehr gute Frage! Der Unter­schied ist rela­tiv ein­fach: Als Vege­ta­rie­rIn ver­zich­test du auf Fleisch, isst aber wei­ter­hin tie­ri­sche Pro­dukte wie Milch, Käse und Eier. Bei einer vega­nen Ernäh­rung ver­zich­test du voll­stän­dig auf alle tie­ri­schen Pro­dukte. Du musst nicht sofort vegan wer­den – du kannst auch als Vege­ta­rie­rIn anfan­gen und nach und nach wei­tere tie­ri­sche Pro­dukte aus dei­nem All­tag ver­ban­nen. Der Über­gang muss nicht sofort oder radi­kal sein. Die schritt­weise Umstel­lung ist für viele der ein­fa­chere Weg.

Kim Liza:
Ich merke, dass viele Men­schen gerade zu Beginn Schwie­rig­kei­ten haben, die rich­ti­gen pflanz­li­chen Alter­na­ti­ven zu fin­den. Hast du da Tipps, wie man sich den Ein­stieg erleich­tern kann?

Michaela:
Abso­lut! Der Markt für pflanz­li­che Alter­na­ti­ven ist inzwi­schen rie­sig, und das ist eine tolle Hilfe. Du kannst zum Bei­spiel pflanz­li­che Milch wie Hafer‑, Soja- oder Man­del­milch aus­pro­bie­ren, die in fast jedem Super­markt erhält­lich sind. Auch vegane Käse- und Wurst­al­ter­na­ti­ven sind mitt­ler­weile sehr gut gewor­den. Aber ich emp­fehle auch, sich nicht nur auf die Ersatz­pro­dukte zu kon­zen­trie­ren, son­dern auch ein­fa­che, unver­ar­bei­tete pflanz­li­che Lebens­mit­tel in den Fokus zu stel­len: Gemüse, Hül­sen­früchte, Voll­korn­pro­dukte und Nüsse sind per­fekt für eine aus­ge­wo­gene Ernährung.

Kim Liza:
Das ist ein super Tipp! Und was ist mit den gesund­heit­li­chen Aspek­ten? Gibt es bestimmte Nähr­stoffe, auf die man als Vege­ta­rie­rIn oder Vega­ne­rIn beson­ders ach­ten muss?

Michaela:
Ja, das ist auf jeden Fall wich­tig. Bei einer pflanz­li­chen Ernäh­rung gibt es einige Nähr­stoffe, die man im Auge behal­ten sollte, um Man­gel­er­schei­nun­gen zu ver­mei­den. Beson­ders Vit­amin B12, Eisen, Omega-3-Fett­säu­ren und auch Kal­zium sind Nähr­stoffe, bei denen es sinn­voll ist, auf eine gute Ver­sor­gung zu ach­ten. Einige die­ser Nähr­stoffe fin­dest du in pflanz­li­chen Lebens­mit­teln, aber manch­mal ist es auch rat­sam, ent­spre­chende Nah­rungs­er­gän­zungs­mit­tel ein­zu­neh­men, beson­ders bei Vit­amin B12. Es ist also gut, sich mit die­sen The­men aus­ein­an­der­zu­set­zen, um wirk­lich gesund zu bleiben.

Kim Liza:
Ja, das stimmt. Gerade bei Vit­amin B12 höre ich immer wie­der, dass es wich­tig ist, das im Blick zu behal­ten. Hast du noch wei­tere Tipps, um die Ernäh­rung aus­ge­wo­gen zu gestalten?

Michaela:
Auf jeden Fall! Es ist wich­tig, eine große Viel­falt an pflanz­li­chen Lebens­mit­teln zu essen, um sicher­zu­stel­len, dass du alle not­wen­di­gen Nähr­stoffe bekommst. Achte dar­auf, viel fri­sches Gemüse, Hül­sen­früchte wie Boh­nen und Lin­sen, sowie Voll­korn­pro­dukte wie Qui­noa, Hafer und brau­nen Reis zu essen. Diese lie­fern dir viele Bal­last­stoffe, Eiweiße und essen­ti­elle Vit­amine. Und ver­giss nicht, aus­rei­chend gesunde Fette zu kon­su­mie­ren – Nüsse, Samen und Avo­ca­dos sind tolle Quel­len dafür.

Kim Liza:
Das klingt alles sehr aus­ge­wo­gen und durch­dacht. Was emp­fiehlst du Men­schen, die sich allein auf dem Weg in eine vege­ta­ri­sche oder vegane Ernäh­rung füh­len? Wie kann man sich unter­stüt­zen lassen?

Michaela:
Das ist ein guter Punkt. Der Weg in eine neue Ernäh­rungs­weise kann manch­mal iso­lie­rend wir­ken, vor allem, wenn der eigene Freun­des­kreis oder die Fami­lie nicht mit­zie­hen. Ich emp­fehle, sich nach Inspi­ra­tion umzu­se­hen und mit ande­ren Men­schen in Kon­takt zu tre­ten, die den­sel­ben Weg gehen. Es gibt unglaub­lich viele Online-Com­mu­ni­ties, Blogs, und auch Social-Media-Platt­for­men wie Insta­gram oder Pin­te­rest, die voll von krea­ti­ven Rezep­ten und Erfolgs­ge­schich­ten sind. Das gibt nicht nur Moti­va­tion, son­dern auch prak­ti­sche Tipps und Ideen für den Alltag.

Kim Liza:
Genau, da kann man so viel ent­de­cken. Und zum Schluss, Michaela, wie wür­dest du sagen, sollte man sich selbst gegen­über sein, wenn der Über­gang nicht sofort per­fekt klappt?

Michaela:
Oh, das ist ein wich­ti­ger Punkt! Der Über­gang zu einer pflanz­li­chen Ernäh­rung ist ein Pro­zess, und du musst nicht per­fekt sein. Es ist ganz nor­mal, dass es Rück­schläge gibt. Sei gedul­dig mit dir selbst und mach dir kei­nen Druck. Wich­tig ist, dass du immer wie­der ver­suchst, neue Wege zu fin­den, dich zu ver­bes­sern, aber es darf auch mal schief­ge­hen. Der Weg zählt, und jeder Schritt in die rich­tige Rich­tung ist ein Erfolg!

Kim Liza:
Ich glaub man darf ruhig auch ein biss­chen Spaß an der Sache haben, denn neue For­men der Ernäh­rung oder des Kochens ken­nen­zu­ler­nen, kön­nen auch span­nend und berei­chernd sein.

Danke, Michaela! Das war wirk­lich hilf­reich. Ich denke, viele mei­ner Lese­rIn­nen wer­den sich jetzt viel siche­rer füh­len, wenn sie ihre Ernäh­rung umstel­len wol­len. Ich freue mich auf wei­tere Gesprä­che mit dir!

Michaela:
Gern gesche­hen, Kim Liza! Ich hoffe, ich konnte eini­gen wei­ter­hel­fen. Und ich freue mich schon auf unser nächs­tes Gespräch!

Michaela: Ich freue mich hier eine Plattform gefunden zu haben, auf der ich mit Dir in Kontakt treten kann. Hier erwarten Dich ein paar Themen rund um die Ernährung. Ich setzte mich gern mit verschiedenen Bereichen wie einer gesunde Ernährung bei Kindern, klimafreundlichem Kochen, Resteverwertung von Lebensmitteln und ganz vielen anderen Bereichen auseinander. Jeden Monat werde ich hier einen Beitrag mit Dir teilen und freue mich auf Dein Feedback. Zu mir: Ich bin zweifache Mutter und habe eine Ausbildung zur Ernährungsberaterin absolviert. Durch meine langjährige Arbeit in der Gemüsekiste ist gesunde Ernährung und der Umgang mit Lebensmitteln eine Selbstverständlichkeit für mich. Wenn es die Situation zulässt, gebe ich regelmäßig Kurse an Schulen und weiß daher auch wie insbesondere Kinder so ticken, was sie anspricht und welche Bedürfnisse sie in den unterschiedlichen Altersstufen haben.