Nachhaltigkeit
mit kleinen Taten die Welt verbessern
Heute haben unsere Ernährungsberaterin Michaela und ich uns wieder einem Thema gewidmet, welches hier in unsere Ernährungsreihe passt. So gesehen hat das Thema Nachhaltigkeit nicht nur mit der Ernährung zu tun, doch auch in der Küche kann man nachhaltig vorgehen und mit ein paar Handgriffen Abfall, Plastik, Wasser und andere Ressourcen sparen. Welche das sind, habe ich im folgenden Interview mit Michaela besprochen. Wir freuen uns über anregende Kommentare von Euch unter diesem Beitrag.
Kim: Schön, dass Du da bist Michaela. Heute nähern wir uns dem Thema ‚Nachhaltigkeit‘ ja auf eine etwas andere Art und Weise, stimmt’s? Wir werden mehr Tipps und Anregungen geben als nur über Vor- und Nachteile zu sprechen. Ich weiß, dass dieses Thema uns beiden besonders am Herzen liegt. Darum fang doch einfach mal an und erzähl mir und den Lesern, welches deine drei absoluten Nachhaltigkeits-Tipps für den Alltag (in der Küche) sind.
Michaela: Sehr gern! Also da ich ja sehr viele Kochkurse gebe, achte ich auf die folgenden Dinge nicht nur Zuhause, sondern weise auch die Kinder, mit denen ich koche, darauf hin.
- Der Deckel wird beim Kochen geschlossen. So bleibt die Hitze im Topf, wo sie hin soll und es geht keine Energie verloren.
- Nachdem wir das Essen zubereitet und gegessen haben, bleiben häufig noch Reste über. Darum ist mein Tipp Nummer zwei, das Essen vor dem Verstauen im Kühlschrank abkühlen zu lassen. So braucht der Kühlschrank nicht unnötig viel Energie, um die Reste herunterzukühlen und seine gewohnte Temperatur zu halten.
- Nach dem Kochen wird mit den Kindern abgewaschen, abgetrocknet und das Geschirr für die nächste Gruppe wieder verstaut. Hier achte ich darauf, den Kindern zu erklären, das Wasser ins Waschbecken einlaufen zu lassen und darin das gesamte Geschirr zu spülen, statt es unter fließendem Wasser zu waschen. Dadurch spart man ebenfalls viel Wasser. Außerdem lege ich Wert auf Geschirrtücher aus Stoff, die sind wiederverwendbar.
Kim: Das sind gute Praxis-Tipps, vielen Dank! Ich glaube, wir haben uns schon mal über den Ablauf Deiner Kochkurse unterhalten und da hast Du mir den Tipp gegeben, kleinere Mengen Wasser bereits im Wasserkocher zu erhitzen. So kann ich später Energie beim Aufkochen des Wassers im Kochtopf sparen. Daran halte ich mich seither gerne.
Michaela: Stimmt, das Erhitzen von Wasser im Topf lohnt sich erst ab größeren Mengen. Hier kann wieder Energie gespart werden mit Tipp eins: Beim Erhitzen den Deckel auf dem Topf lassen.
Kim: Ja, das habe ich nicht vergessen.
So, nun kommen wir also, wenn wir nachhaltig leben wollen, nicht umhin, uns auch einmal das Thema Ernährung anzuschauen. Ich versuche meine Ernährung so gut es geht für meinen Körper, aber ganz besonders für unsere Umwelt nachhaltig zu gestalten. Wollen wir hier mal ein paar Ideen zu dem Thema sammeln, Michaela?
Michaela: Ja, also ich bin ja ein Freund von ausgewogener, vielseitiger Ernährungsweise. Ich bin weder ausschließlich vegan noch vegetarisch unterwegs, achte aber auf meinen Fleischkonsum und den meiner Familie. Und das ist auch schon der erste Punkt: Den eigenen Fleischkonsum und die Verwendung von tierischen Produkten im Blick zu behalten, kann sehr ressourcenschonend und umweltfreundlich sein. Für ein Kilogramm Rindfleisch werden tatsächlich etwa 15.500 Liter Wasser verbraucht. Außerdem werden Wälder für Ackerflächen für das Tierfutter (Soja) und Viehweiden abgeholzt – das betrifft besonders den tropischen Regenwald.
Kim: Vollkommen richtig, der Zusammenhang zwischen dem Klima und unserer Ernährung ist schon enorm. Aber auch wenn wir nicht alle gleich vegan leben wollen, kann schon ein gelegentlich vegetarischer Lebensstil dazu beitragen, den Alltag umweltfreundlicher zu gestalten.
Was ich stets beherzige und worauf ich hier zu sprechen kommen möchte, ist das MHD der Lebensmittel, Resteverwertung und Foodsharing. Ich weiß, dass die Gemüsekiste Reste zum Beispiel an die Lebenshilfe/Tafel spendet und habe auch schon mitbekommen, dass Reste von einem Messestand an Foodsharing Projekte gingen. Die kamen und haben sich das Gemüse vom Stand abgeholt.
Zuhause versuche ich persönlich immer alles einer Pflanze zu verwerten. Vom Kohlrabi, Möhre, Bete zum Beispiel das Grün. Außerdem achte ich darauf, Reste vom Essen umzuwandeln und im nächsten Mittagessen zu verbrauchen. Hierfür eignet sich zum Beispiel wunderbar eine Quiche. Und Suppen werden mit etwas (Kokos-) Milch fantastische Soßen für Nudeln oder Reis. Auch kaufe ich immer nur so viel, wie ich auch verbrauchen kann. Günstige Sonderangebote mit Nektarinen im Netz, werden bei mir beispielsweise oft schlecht, weil ich sie gar nicht alle essen kann. Also lieber weniger in guter Qualität. Was fällt Dir dazu ein?
Michaela: Oh, da könnte ich auch so einiges zu sagen. Du hast hier schon wichtige Themen angeschnitten. Es gibt leider immer noch Menschen, die denken, mit dem MHD sei auch die endgültige Haltbarkeit der Lebensmittel erreicht. Dem ist absolut nicht so! Auch schrumpeliges und nicht perfektes Obst und Gemüse taugt noch zur Verarbeitung. Das versuche ich auch den Kindern, meinen eigenen und den Schulklassen in meinen Kursen, zu vermitteln. Nur so kommen wir gegen eine Wegwerfgesellschaft an.
Außerdem sollten wir nicht mit der Erwartungshaltung leben, zu jeder Zeit alles in den Supermärkten verfügbar zu haben. Es ist okay, wenn die Saison von einem bestimmten Produkt nicht aktuell ist oder die Lieblingssorte vom Brot vergriffen ist.
Kim: Stimmt, das sehe ich genauso. Ein besonderes Thema von Dir ist auch das Haltbarmachen und die richtige Lagerung von Lebensmitteln, oder?!
Michaela: Oh ja, ich erkläre auch den Kunden der Gemüsekiste immer wieder, wie sie Ihre Lebensmittel am besten lagern können, um Frische und Inhaltsstoffe so lange wie möglich zu erhalten. So kann man Rüben zum Beispiel in ein feuchtes Tuch einschlagen und ins Gemüsefach legen. Dinge, die in Plastik verpackt sind, immer aus- und umpacken. Für Brot gilt dasselbe. Ich verpacke es in einer entsprechenden Box oder friere auch gern die Hälfte ein. Unsere Bienenwachstücher im Shop der Gemüsekiste tragen ebenfalls zu einer längeren Haltbarkeit bei. Das Stück Käse oder den angefangenen Apfel einfach darin einwickeln und schon hält er sich erstaunlich lange.
Gemüse kann man außerdem super einmachen, um es haltbar zu machen. Hierzu würde ich einfach mal im Internet schauen, was sich besonders gut eignet.
Kim: Oh ja, das Thema ‚Einmachen‘ ist auch noch mal eines für sich, vielleicht für unseren nächsten Beitrag?! Schreibt an der Stelle gern mal einen Kommentar unter den Beitrag und sagt uns, ob Ihr Lust auf dieses Thema habt.
Ich glaube, wir könnten uns noch lange darüber unterhalten, aber vielleicht sagst Du noch, was Du los werden möchtest und dann lassen wir den Lesern den Vortritt, um sich in den Kommentaren mit Ihren Ideen zu äußern.
Michaela: Was ich gerne noch an die Hand geben möchte, ist die Wiederverwendung von Gläsern. So kann man nicht nur gut im Blick behalten was an Lebensmitteln noch im Haus ist, sondern sie als vielfältige Aufbewahrungsgefäße im Haushalt zum Einsatz kommen lassen – etwa für Müsli, Marmelade, Waschpulver, Schrauben und mehr.
Und wo ich vorhin den Stichpunkt ‚Brot einfrieren‘ gebracht habe, ist mir noch eingefallen, dass das regelmäßige Abtauen des Gefrierschrankes sehr energiesparend ist.
Kim: Super, vielen Dank Michaela für Deine Anregungen und Deine Zeit!
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