Klimafreundliches Kochen
Essen für Körper, Klima und Böden
Michaela: Hey Kim, heute drehen wir den Spieß einfach mal um. Ich als Ernährungsberaterin würde dir heute gern ein paar Fragen zu meinem Lieblingsthema stellen.
Kim: Ah, welches ist denn dein Lieblingsthema?
Michaela: Eins meiner Liebling Themen ist eigentlich „Klimafreundliches Kochen.
Kim: Ach, das ist ja spannend, dass du das erwähnst. Dazu hatte ich gerade ein sehr interessantes Meeting mit Saskia Lackner von der Bohlsener Mühle. Die haben sich das Thema „Klimakulinarik“ angenommen.
Michaela: Ach Bohlsener Mühle, die haben tolle Produkte, die haben wir ja seit Jahren im Programm. Was machen die denn da zum Thema „Klimakulinarik“?
Kim: Sie haben dort ein Nachhaltigkeitsmanagement, die einen „Klimarechner“ konzipiert, mit dem man die CO2 Bilanz und dazu noch die gesunde Fruchtfolge seiner Ernährung berechnen kann. Zudem gab es einen Monat lang, ein Pop Up Restaurant im Food Lab in Hamburg, wo Starköche verschiedene Bowls zubereitet haben und genau mit Einbeziehung des Rechners an ihre Gäste verkauft haben.
Michaela: Das hört sich ja richtig gut an? Haben Sie da verschiedene Bowls bereitet? Und wie geht das mit dem Klimarechner?
Kim: Du hattest die Möglichkeit als Gast unter vier verschiedenen Bowls zu wählen – der Langstreckenbowl, der Mittelstreckenbowl und der Kurzstreckenbowl, dazu gab es dann noch eine süße Alternative.
Michaela: Hört sich auf jeden Fall erstmal sehr interessant an. Was hat es mit den Streckenangaben auf sich?
Kim: Die Streckenangaben sagen dir, wieviel Kilometer die einzelnen Zutaten auf deinem Teller hinter sich gebracht haben.
Michaela: Ich befürchte ja, je weiter her, desto schlechter für meine Klimabilanz?
Kim: Da liegst du ganz richtig, tatsächlich hat mir Saskia berichtet, dass sich die regionale Bowl am besten verkauft hat.
Michaela: das ist ja schön, dann wissen die Leute vielleicht ja bereits Bescheid, dass wenn es von weit herkommt, nicht so gut für die Umwelt und das Klima ist.
Kim: Das stimmt und um das ganze Projekt zu einem schönen Abschluss zu bringen und die Leute nachhaltig für das Thema zu sensibilisieren soll es ein Rezeptbuch mit den Gerichten aus dem Pop Up Restaurant geben. Mit vielen Informationen rund um das Thema Bodenbilanz und Gesundheit. Sobald das Buch erhältlich ist, werde ich hier eine Rezension des Buches veröffentlichen. Erste Rezepte gibt es bereits auf der Homepage der Bohlsener Mühle.
Michaela: Die Bohlsener Mühle hat ja bereits auch viele regionale Produkte im Programm, bei denen gibt es ja sogar regionalen Quinoa. Und überhaupt sich regional und dazu noch saisonal zu ernähren ist ja immer gut für die Umwelt und die Landwirte der Region.
Kim: Und noch dazu für den eigenen Geldbeutel, da ist sogar oft Bio gar nicht viel teurer.
Michaela: und was genau war das mit der Fruchtfolge? Darüber haben wir jetzt noch gar nicht gesprochen, vermutlich ist das auch etwas komplizierter, oder?
Kim: Ja ein bisschen komplexer ist das schon, aber Saskia von der Bolsener Mühle hat mir auch das sehr gut erklärt. Werden nämlich verschiedene Feldfrüchte durchdacht im Wechsel angebaut, steigen die Erträge und die Bodenfruchtbarkeit wird verbessert. Denn jede Pflanze braucht einen ganz bestimmten Nährstoffmix. Unterschiedliche Feldfrüchte haben unterschiedliche Bedürfnisse. Sorgt man für genügend Abwechslung, bekommt der Boden immer wieder Erholungsphasen. Außerdem entstehen Querverbindungen, wodurch eine Ackerfrucht, die einen bestimmten Nährstoff verbraucht, andere Nährstoffe mobilisiert und den Boden somit perfekt auf die Folgefrucht vorbereitet.
Michaela: Oh ja das macht ja wirklich Sinn auch den Boden ‘gesund’ zu halten. Also kann man Dank einer abgestimmten Fruchtfolge oder Fruchtwechsel Nährstoffe im Boden aufbauen und sogar der Humusgehalt auf dem Acker steigern. Toll!
Kim: Ja und Saskia erklärte mir auch, dass Bodenerosion und ‑trockenheit dadurch abnehmen können und weniger Düngemittel nötig sind. Essentiell für Landwirte ist dabei, dass ihre – im Idealfall fünf – verschiedenen Pflanzenarten Abnehmer finden. Je vielfältiger die Ernährung also ist, desto vielfältiger ist auch die Fruchtfolge mit ihren positiven Eigenschaften.
Michaela: Danke für deinen Bericht über die „Klimakulinarik“. Ich bekomme richtig Hunger auf eine leckere Bowl. Ist auch ja auch Mittagszeit.
Kommentar
Schreibe einen Kommentar
Schreibe einen Kommentar
Danke für deinen Kommentar