Flüssigkeitshaushalt

Warum viel trinken so wichtig ist

Ich freue mich sehr dar­über, dass ich Michaela von der Gemüsekiste für mei­nen Blog gewin­nen konnte und Dir so in kurzen Interviews, Einblick in bestimmte Themen verschaffen kann. Und Dir dadurch den Mehr­wert bie­ten kann, Dich mit Fra­gen an eine Exper­tin auf dem Gebiet Ernäh­rung zu wenden. Ich sel­ber habe Sie schon unzäh­lige Male bei The­men rund um Ernäh­rung auf­ge­sucht und fühle mich von ihr immer gut bera­ten. Oft muss man auf Ter­mine beim Arzt oder Spe­zia­lis­ten lange war­ten und hat dann nur kurz Zeit, um sich über sein Anlie­gen aus­zu­tau­schen. Hier möchte ich Dir daher mit die­ser Reihe die Mög­lich­keit bie­ten direkt mit einer Expertin in Kon­takt zu tre­ten, um Dir einen Rat ein­zu­ho­len. Bestimmt kann Sie, ich oder auch ein ande­rer Leser Dir in den Kom­men­ta­ren wei­ter­hel­fen. Lasst uns uns ver­net­zen und gegen­sei­tig wei­ter­hel­fen mit wert­vol­len Erfah­rungs­be­rich­ten oder Anre­gun­gen. Wenn Dir ein Thema beson­ders auf dem Her­zen liegt, schreib es gern in die Kom­men­tare, es wird dann wenn mög­lich in naher Zukunft von Michaela auf­ge­grif­fen wer­den. Ich freue mich auf alle Bei­träge und einen regen Aus­tausch - Deine Kim Liza

Wie­der habe ich mir mit Ernäh­rungs­be­ra­te­rin Michaela ein span­nen­des Thema für den August über­legt. In dem Inter­view geht es heute um das Thema Flüs­sig­keits­haus­halt — warum viel trin­ken für den Kör­per so wich­tig ist. Dafür haben Michaela und ich uns im Vor­feld zusam­men­ge­setzt, uns über das Thema aus­ge­tauscht und uns zu dem aktu­el­len Stand infor­miert. Ich freue mich sehr über die Anre­gun­gen, die hier und auch auf Insta­gram zu uns kom­men. Auch zu die­sem Thema kam eine Anfrage einer Lese­rin des Blogs. Wir freuen uns sehr, wenn auch Du uns Wün­sche für zukünf­tige The­men zukom­men lässt und wer­den Dein Thema gerne eben­falls in Form eines Inter­views aufarbeiten.

Kim: Liebe Michaela, schön, dass Du Dir auch die­sen Monat wie­der die Zeit genom­men hast, mit mir über ein Ernäh­rungs-Thema zu spre­chen. Heute soll es ja nicht direkt um unsere Ernäh­rung in Form von Nah­rung gehen, son­dern viel mehr über das sehr ver­wandte und lebens­wich­tige Thema der Flüs­sig­keits­auf­nahme.

Michaela: Ich freue mich, hier zu sein und mit Dir über die­ses Thema zu spre­chen. Ich merke selbst immer wie­der, wie wich­tig das Trin­ken ist, beson­ders im Som­mer. Wenn ich im Gar­ten arbeite oder Sport gemacht habe, muss ich mich selbst öfter ans Trin­ken erin­nern. Mache ich das nicht, machen sich am Abend gerne mal Kopf­schmer­zen bemerkbar.

Kim: Oh ja, diese Folge der Dehy­drie­rung kenne ich auch, beson­ders aus dem Urlaub, wenn man lange unter­wegs ist. Da hat man nicht immer aus­rei­chend Trin­ken dabei oder will bei lan­gen Auto­fahr­ten auch nicht so oft anhal­ten und trinkt dann ein­fach viel zu wenig. Es las­sen sich also deut­lich Fol­gen von zu wenig Trin­ken erkennen?

Michaela: Oh ja, ganz klar! Neben Kopf­schmer­zen und Migräne kann ein Flüs­sig­keits­man­gel sich an unse­rer Haut und der Funk­tion ande­rer Organe bemerk­bar machen.

Kim: Viel­leicht erzählst Du ein­fach mal, wofür Was­ser in unse­rem Kör­per so zustän­dig ist?!

Michaela: Gern. Unser Kör­per besteht ja zu ca. 65 % aus Was­ser. Da ist es nicht ver­wun­der­lich, dass wir ohne Was­ser je nach Umge­bungs­tem­pe­ra­tur, Akti­vi­tät, Gesund­heits­zu­stand, Alter und vie­len wei­te­ren Fak­to­ren nicht ein­mal eine Woche lang über­le­ben könnten.

Das Was­ser ist unter ande­rem für die Akti­vi­tät der Nie­ren zustän­dig. Mit ihrer Hilfe wer­den Gift- und Schad­stoffe aus unse­rem Orga­nis­mus gefil­tert. Es trägt also zur Ent­gif­tung und Ent­schla­ckung bei.

Viel Trin­ken rei­chert die Zel­len mit Flüs­sig­keit an und hilft so gegen Gesichts­fal­ten oder Haut­be­schwer­den. Unsere Haut wirkt deut­lich straf­fer und glat­ter. Unser Haut­bild wird es uns also dan­ken und Haut­un­rein­hei­ten, tro­ckene Haut und andere Haut­pro­bleme kön­nen ver­hin­dert werden.

Was eben­falls nach­ge­wie­sen wer­den konnte und eigent­lich nur logisch ist, dass Was­ser das Risiko für viele Krank­hei­ten deut­lich senkt. Was­ser zer­legt die Bestand­teile unse­rer Nah­rung im Stoff­wech­sel­pro­zess und unter­stützt die Zel­len bei der Auf­nahme von Vit­ami­nen, Enzy­men, Mine­ra­lien und Spu­ren­ele­men­ten. Dadurch unter­stüt­zen wir die Abwehr­me­cha­nis­men unse­res Körpers.

Was­ser ist dazu noch ein natür­li­ches Abführ­mit­tel. Es hilft wirk­sam gegen Ver­stop­fung, da es den Nah­rungs­brei auf­quel­len lässt und die Nah­rung abtransportiert.

Das Trin­ken kann über­dies beim Abneh­men unter­stüt­zen, da es den Stoff­wech­sel ankur­belt und ein Sät­ti­gungs­ge­fühl erzeugt.

Kim: Wow, das ist schon eine ganze Menge! Ich habe aus Prü­fun­gen immer noch im Hin­ter­kopf, dass unsere Lehr­kräfte mein­ten, viel Flüs­sig­keit sei wäh­rend Prü­fungs­si­tua­tio­nen so wich­tig. Kannst Du das erklären?

Michaela: Natür­lich. Auch unser Gehirn benö­tigt viel Flüs­sig­keit für eine volle Leis­tungs­fä­hig­keit. Was­ser för­dert so die Auf­merk­sam­keits- und Kon­zen­tra­ti­ons­fä­hig­keit. Kein Wun­der also, dass die Lehr­kräfte euch auf eine aus­rei­chende Flüs­sig­keits­ver­sor­gung hin­ge­wie­sen haben.

Kim: Stimmt! Aber wie viel ist denn nun ‘aus­rei­chend Flüs­sig­keit’ für mich? Woher weiß ich, dass ich genug getrun­ken habe, oder zeigt mir das mein Durstgefühl?

Michaela: Nein, das Durst­ge­fühl mel­det sich eigent­lich schon viel zu spät und ist ein Warn­si­gnal des Kör­pers. Es mahnt quasi davor, dass die Was­ser­re­ser­ven in den Zel­len bereits zu stark auf­ge­braucht wur­den. Viel­mehr soll­ten wir uns nach der Emp­feh­lung der Ärzte und der WHO rich­ten, 2 – 4 Liter Was­ser täg­lich zu sich zu nehmen.

Kim: 4 Liter sind aber doch schon eine ganze Menge pro Tag. Muss ich wirk­lich so viel trinken?

Michaela: Nein, dar­auf wollte ich gerade zu spre­chen kom­men. Die­ser Wert muss nicht aus­schließ­lich durch das Trin­ken von Was­ser erreicht wer­den. Auch durch Obst, Gemüse oder Milch­pro­dukte neh­men wir einen Groß­teil des täg­li­chen Flüs­sig­keits­be­darfs auf. Außer­dem hängt die Menge der täg­li­chen Flüs­sig­keits­zu­fuhr von unse­rer Umge­bungs­tem­pe­ra­tur, der Akti­vi­tät, dem Gesund­heits­zu­stand oder unse­rem Alter ab. Wer kör­per­lich aktiv ist, hat dem­nach einen weit­aus höhe­ren Flüs­sig­keits­be­darf und hier dient das Was­ser dar­über hin­aus auch noch als Kühlmittel.

Kim: Ich glaube, es gibt sogar eine Art Grund-Faust­re­gel für den Flüs­sig­keits­be­darf pro Tag, oder?!

Michaela: Ja, so etwas gibt es tat­säch­lich. Man spricht davon, täg­lich etwa 30 – 40 ml Was­ser pro kg des eige­nen Kör­per­ge­wichts zu sich zu neh­men. Ein Bei­spiel: Du wiegst etwa 50 kg, dann trinke also pro Tag 1,5 — 2 Liter Was­ser +/- Ernäh­rung, Klima und Akti­vi­tät. In mei­nen Kur­sen, in denen ich mit Kin­dern arbeite, erkläre ich, wenn sie zu wenig trin­ken, dass sie sich ein­fach einen Luft­bal­lon vor­stel­len sol­len. Nach ein paar Tagen geht ein­fach so die Luft raus und er wird ganz schwab­be­lig. Wenn man ihn dann wie­der auf­pum­pen würde, dann sieht er wie­der schön prall aus.

Kim: Manch­mal fällt es mir tat­säch­lich schwer, so viel zu trin­ken und dann merke ich auch am Abend, dass es viel zu wenig Flüs­sig­keit am Tag war. Hast Du Tipps, die es einem erleich­tern kön­nen, an sol­chen Tagen mög­lichst viel Flüs­sig­keit zu sich zu nehmen?

Michaela: Also, da Was­ser nun mal das Beste für unse­ren Kör­per ist, würde ich auch immer dazu raten. Ich ver­stehe aber auch, dass es manch­mal lang­wei­lig wer­den kann. Auch mir und mei­ner Fami­lie geht das manch­mal so. In sol­chen Fäl­len hilft es, das Was­ser zum Bei­spiel durch einen Sprit­zer Zitrone geschmack­lich zu ver­än­dern. Meine Töch­ter rei­chern das Was­ser auch gerne mit einem Kräu­ter­tee oder Saft als Schorle an.

Kim: Das sind ja schon mal einige Ideen, danke! Ich möchte die Leser an die­ser Stelle auch ermu­ti­gen, Ihre Ideen und Tipps zur Flüs­sig­keits­auf­nahme hier in die Kom­men­tare zu schrei­ben. Per­sön­lich sehe ich zu, dass ich immer eine Fla­sche Was­ser am Schreib­tisch oder unter­wegs bei mir habe. Gerne auch soge­nann­tes ‘infu­sed water’, das mit Gurke, Minze, Apfel, Zitrone, Orange, Bee­ren und mehr ange­rei­chert ist.

Michaela, hast du sonst noch Sachen zum Thema Trin­ken, die Du heute los­wer­den möchtest?

Michaela: Ja, tat­säch­lich möchte ich noch zwei Dinge sagen: Zum einen habe ich kürz­lich wie­der gele­sen, dass Exper­ten dazu raten, Was­ser warm zu sich zu neh­men, da es so

eine höhere Lösungs- und Rei­ni­gungs­fä­hig­keit hat als kal­tes Was­ser. Und zum ande­ren möchte ich wirk­lich noch ein­mal dazu auf­ru­fen, Was­ser nicht aus Plas­tik­fla­schen zu trin­ken. Es gibt so viele alter­na­tive und tolle Trink­fla­schen. Auch wir in der Gemü­se­kiste sind auf Mehr­weg­fla­schen aus Chrom umge­stie­gen, die wir am Was­ser­hahn oder am Was­ser­spen­der mit gefil­ter­tem Was­ser auf­fül­len können.

Kim: Warum ist es Dir per­sön­lich so ein Anlie­gen auf Plas­tik zu verzichten?

Michaela: Weil sich Mikro­plas­tik im Was­ser lösen kann und eine echte Gefähr­dung für unsere Gesund­heit und die der Umwelt dar­stellt. Und wir haben wirk­lich gutes Trink­was­ser, wel­ches bei jedem von uns aus der Lei­tung kommt. Oder es gibt Trink­fla­schen mit inte­grier­ten Fil­tern, falls man mit der Qua­li­tät nicht so zufrie­den sein sollte, aber Gründe für Plas­tik­fla­schen gibt es heute mei­ner Mei­nung nach kaum noch welche.

Kim: Da kann ich Michaela nur zustim­men. Auch ich möchte noch­mal dazu ermu­ti­gen: Bitte ver­zichte bei Dei­ner täg­li­chen Trink-Rou­tine, wenn mög­lich, auf Plas­tik­fla­schen und hilf, den welt­wei­ten Plas­tik-Kon­sum zu reduzieren!

Und bei Dir, Michaela, bedanke ich mich für einen wei­te­ren Ernäh­rungs-Exper­ten­bei­trag aus unse­rer monat­li­chen The­men-Reihe. Ich freue mich jetzt schon auf unser nächs­tes Thema und hof­fent­lich viele Anre­gun­gen, sowie einen regen Aus­tausch hier, auf Insta­gram oder per Mail mit den Lesern.

Michaela: Ich freue mich hier eine Plattform gefunden zu haben, auf der ich mit Dir in Kontakt treten kann. Hier erwarten Dich ein paar Themen rund um die Ernährung. Ich setzte mich gern mit verschiedenen Bereichen wie einer gesunde Ernährung bei Kindern, klimafreundlichem Kochen, Resteverwertung von Lebensmitteln und ganz vielen anderen Bereichen auseinander. Jeden Monat werde ich hier einen Beitrag mit Dir teilen und freue mich auf Dein Feedback. Zu mir: Ich bin zweifache Mutter und habe eine Ausbildung zur Ernährungsberaterin absolviert. Durch meine langjährige Arbeit in der Gemüsekiste ist gesunde Ernährung und der Umgang mit Lebensmitteln eine Selbstverständlichkeit für mich. Wenn es die Situation zulässt, gebe ich regelmäßig Kurse an Schulen und weiß daher auch wie insbesondere Kinder so ticken, was sie anspricht und welche Bedürfnisse sie in den unterschiedlichen Altersstufen haben.